# 25 Employer Branding im Kanton Zürich mit Michel Ganouchi

Shownotes

In unserer heutigen Podcast-Episode haben wir Michel Ganouchi zum Thema „Employer Branding im Kanton Zürich“ zu Gast. Der erfahrene Schweizer Personalmanager wird uns von seinen ersten Eindrücken als Verantwortlicher in diesem Bereich in der öffentlichen Verwaltung erzählen. Vor einem Jahr wechselte Michel Ganouchi aus der Selbstständigkeit in die Verwaltung des Kantons Zürich. Von ihm erfahren wir, wie das Thema Employer Branding von Grund auf richtig angegangen werden soll und welche Hürden genommen werden müssen. Michel Ganouchi war unter anderem in Führungsfunktionen bei Monster Worldwide Switzerland AG und Sony Music tätig. 2013 gründete er seine eigene Personalmarketingagentur recruma. Privat ist Michel Ganouchi ein begnadeter Gitarrist, der schon einmal mit Aerosmith und Pearl Jam vor der Kamera stand.

In regelmäßigen Abständen veröffentlichen wir an dieser Stelle interessante Podcasts, in denen uns Experten aus dem vielfältigen Bereich Human Resources einen Einblick in ihren Wissensschatz gewähren.

Nach Jahrzehnten in der Privatwirtschaft hängte Michel Ganouchi im August vergangenen Jahres seine Unabhängigkeit als Selbstständiger an den Nagel und wandte sich der öffentlichen Verwaltung zu. Und nicht irgendeiner öffentlichen Verwaltung. Es musste gleich der Kanton Zürich mit seinen 36 000 Mitarbeitern sein. „Ich habe in meiner Karriere immer wieder Unerwartetes gemacht“, sagt Michel Ganouchi, „da waren logische Entwicklungsschritte dabei, aber manchmal auch schräge“. Was ihn an seiner neuen Aufgabe reize, sei die „Komplexität, das Projekt Employer Branding from scratch“ aufzuziehen. Und die Tatsache, dass „ich jetzt selbst liefern muss“, er sich nicht mehr hinter der Funktion als Unternehmensberater und Lehrmeister verstecken könne. „Mir gefällt das, ich fühle mich da extrem gut aufgenommen.“

An Arbeit wird es Michel Ganouchi in dem Verwaltungsmonster Kanton Zürich nicht mangeln. „In einer öffentlichen Verwaltung, wie wir es sind, gibt es kein Brand Management, da wird die Marke nicht bewusst gepflegt“, sagt er. Sondern dort entstehe sie, mittels Politik und deren Kommunikation. Er stehe nun vor der Aufgabe, „das ein bisschen zu steuern und greifbarer“ zu machen. Und die sei enorm komplex. Der ganze Apparat sei in Direktionen unterschiedlicher Größen und Unternehmenskulturen aufgeteilt.“Eine Schlüsselaufgabe ist jetzt, dieses Gebilde mit einem gemeinsamen Nenner zu prägen“, sagt Michel Ganouchi. Gelöst habe er diese Aufgabe noch nicht, sein Team und er steckten mitten im „Verdichtungs- und Lernprozess“. Noch in diesem Jahr soll aber mit der sukzessiven Implementierung von Strategien begonnen werden. „Damit sie dann im Verlauf des nächsten Jahres sichtbar werden.“

Zunächst geht es Michel Ganouchi darum, eine Arbeitgeberpositionierung zu erarbeiten. Obwohl verschiedene Wege zu diesem Ziel führten, stünden immer wieder dieselben Fragen im Vordergrund: Für was stehe ich als Unternehmen? Was differenziert mich am Markt? Was sind meine Leistungen? „Und je nachdem, was in einer Organisation möglich ist, entscheide ich mich für die Vorgehensweise“, sagte Michel Ganouchi. In seinem Fall laufe das über Fokusgruppen. „Wir machen Vieles selbst, lassen uns aber von externen Beratern helfen.“ Bei einem Arbeitgeber dieser Größenordnung seien Kompromisse oft unvermeidbar. „Hierbei gilt es zu vermeiden, dass Botschaften auf ein derart gefälliges Level nivelliert werden, dases sie nicht mehr den Anspruch von Auffallen und Anderssein erfüllen.“ Innerhalb der Züricher Verwaltung spüre er jedoch eine große Bereitschaft, mit gängigen Klischees wie „verstaubt“ und langatmig“ aufzuräumen.

Damit meine er auch die „Unterstützung von oben“, also der Führungsebene. Es sei enorm wichtig, die „Bereitschaft an den relevanten Stellen abzuholen“. In diesem Zusammenhang sei „viel Überzeugungsarbeit für das Bedürfnis des Themas zu leisten“, sagt Michel Ganouchi, „bevor das Projekt überhaupt startet“. Ebenso müssten die Basis und Stakeholder für die Botschaften begeistert werden. „Da muss man oftmals Ängste abbauen und aufklären.“ Das Employer Branding präge das Unternehmen oder die Organisation auf verschiedenen Ebenen und sei strategisch von hoher Bedeutung, sagt der Schweizer. Daher müsse es „richtig verstanden werden. Ich muss da reinwachsen, Literatur lesen, mich austauschen mit Kompetenzträgern“. Darüber hinaus bedürfe es einer gesunden Portion Pragmatismus’ in der Vorgehensweise und das Wissen, was das System könne und erlaube. „Und den Mut, das System ein bisschen zu reizen, um zu prüfen, wie weit ich gehen kann.“ Denn schließlich wolle man sich ja differenzieren.

Zur Person: Michel Ganouchi, Jahrgang 1969, arbeitet seit August 2020 für den Kanton Zürich als HR Projektleiter mit Fokus Employer Branding. Nach seiner Matura versuchte er sich zunächst als Musiker (Gitarre). Gleichzeitig legte er mit dem Studium Dienstleistungsmarketing und -management den Grundstein für seine Karriere. Michel Ganouchi verfügt über langjährige Erfahrung in Marketing, Kommunikation, Business Development und Management in diversen Branchen und für verschiedene Firmentypen. Er war unter anderem in Führungsfunktionen bei Monster Worldwide Switzerland AG und Sony Music tätig. 2013 gründete er seine eigene Personalmarketingagentur recruma. Seit 2014 ist er zudem Direktor Schweiz der Deutschen Employer Branding Akademie DEBA.

Viele weitere Hacks als Checkliste oder das gesamte Interview als Podcast oder Text findet Ihr unter podcast.hrm.de.

Kontakt zum unserem heutigen Podcast-Gast Michel Ganouchi: https://www.hrm.de/mitglieder/michel-ganouchi/

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Viel Spaß mit dieser Podcast-Folge.

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