#178 Arbeitgeberattraktivität steigern mit Stefanie Klein

Shownotes

Der Podcast mit Tricks, Tipps und Hilfe für Ihre Herausforderungen und HR Strategien. Experten und spannende Persönlichkeiten aus der HR Branche verraten Euch Ihre Hacks aus den Bereichen: Recruiting, Talentmanagement, Employer Branding, Staffing, Personalwesen, HR Tech [HR Technologie und HR Innovationen], Personalführung, Weiterbildung, eLearning, Leadership & HR Management, internationales Human Resource Management, Learning & Development, Retention [Mitarbeiterbindung & Employee Benefits], Leadership. Payroll, Lohn & Gehalt, Entgeltabrechnung, Corporate Health, Arbeitsrecht.

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00:00:06: Intro: Die HRM Hacks, Tricks, Tipps und Hilfe für Ihre HR-Herausforderungen und HR-Strategien. Denn der Mensch ist der wichtigste Faktor für den Erfolg Ihres Unternehmens.

00:00:23: Alexander R. Petsch: Glückauf und herzlich Willkommen zu den heutigen HRM Hacks, präsentiert von der TALENTpro. Der Event für Talentacquisition und Employer Branding Verantwortliche immer live in New im Juni in München oder im Herbst als Online Konferenz. Alle Infos zur TALENTpro mit allen Inhalten findet ihr unter www.talentpro.de. Mein Name ist Alexander Petsch. Ich bin der Gründer des Instituts, euer Gastgeber und in unserer heutigen HRM Hacks Folge spreche ich mit Stefanie Klein zu Hacks für Arbeitgeberattraktivität in Lebensphasen. Stefanie Klein ist verantwortlich für die Initiative Women for Metals bei Aurubis. Und ja, ich habe mit ihr schon eine ganz tolle Podcastfolge gemacht, nämlich zu Hex, zu Jobs für Frauen in Männerberufen oder wie man Männerberufe für Frauen Attraktivität macht oder attraktiver macht. Besser gesagt also wer daran Interesse hat, gerne mal reinhören. Ja, Steffi sitzt in Hamburg und ist leidenschaftliche Surferin. Ich gucke immer bei unseren Podcasts auf ihr cooles oranges Surfboard im Hintergrund und freue mich, dass sie heute da ist. Herzlich willkommen Steffi Klein.

00:01:42: Stefanie Klein: Vielen Dank, dass ich wieder bei dir sein darf.

00:01:45: Alexander R. Petsch: Ja, es hat mir sehr viel Spaß gemacht. Steffi und ich freue mich schon heute auf Hex und deine Expertise zur Arbeitgeberattraktivität in Lebensphasen. Fangen wir mal ganz vorne an, was? Was verstehst du denn alles unter Lebensphasen, oder welche Lebensphasen gibt es denn so, oder?

00:02:05: Stefanie Klein: Ja, vielen Dank. Also erstmal kurz als Einstieg. Ich glaube, das ist ein wahnsinnig spannendes Thema, weil es ja einfach ganz, ganz viele unterschiedliche Bedürfnisse gibt in den unterschiedlichen Abschnitten leben. Ich gucke hier speziell so ein bisschen mit dem Fokus Frauen drauf, weil ich ja den Background von Women for Metals habe. Aber letztendlich ist das nicht nur auf Frauen bezogen, sondern gilt natürlich am Ende des Tages für alle Geschlechter. Wenn man jetzt zum Beispiel hinschaut wir haben gerade schon einmal ganz kurz Vorgespräch über Auszubildende gesprochen und der Berufseinstieg, so denke ich, ist das so, so die erste Phase, so die ganz jungen Menschen. Wie erreichen wir die denn eigentlich? Und was ist für diese Menschen eigentlich attraktiv und was für Bedürfnisse haben sie? Und das geht dann natürlich weiter. Ja, wenn man vielleicht auf jüngere Menschen, die dann schon ein bisschen älter sind, so Anfang 20 oder so schaut, was ist denn der Bedarf in dieser Zielgruppe? Bisschen weiter geschaut, wenn es auch um das Thema Eltern geht. Also hier schaue ich natürlich so ein bisschen auf potenzielle Mütter, aber es gibt genauso Väter für diese, für die diese Zeiten genauso wichtig sind und wo man natürlich das Thema Vereinbarkeit hat, was man sowieso generell im Leben hat. Es gibt ja unterschiedliche Themen, die man mit der Arbeitszeit vereinbaren muss, aber dann natürlich auch, wenn es um das Thema Pflegezeiten geht, dann ein bisschen weiter fortgeschritten hoffentlich. Wenn die Eltern zum Beispiel Pflegezustand sind und ich das mit meinem Job vereinbaren möchte und dann noch mal ein bisschen auf die spätere Phase im Leben geschaut. Noch nicht Ruhestand, aber vielleicht auch eine Neuorientierung? Ja. Bezogen auf Frauen kann man da natürlich das Thema Wechseljahre anführen. Wobei ich letztens mit einem Kollegen ein interessantes Gespräch hatte, dass es Wechseljahre ja bei Männern genauso gibt. Da spricht nun noch weniger jemand drüber. Es hat einen anderen Namen. Gibt es aber auch Midlife.

00:03:58: Alexander R. Petsch: Crisis, oder?

00:03:59: Stefanie Klein: Ja, ja, ich glaube, es gibt sogar noch einen anderen Namen. Aber das ist ja was, was wieder vollkommen totgeschwiegen wird. Aber finde ich auch tatsächlich ganz interessant. Ja, aber auch. Natürlich kann man auch verstehen, manchmal für ältere Menschen noch andere Herausforderungen, gerade wenn man so auf technische Neuerungen. Wir leben ja nun in einer Zeit, die in der sich wahnsinnig viel wahnsinnig schnell ändert und da eben noch immer mit am Ball zu bleiben, finde ich, fällt mir schon schwer. Und wenn man dann noch ein bisschen älter ist, denke ich, ist das auch immer eine Herausforderung. Und ich glaube, das macht sehr, sehr viel Sinn, sich als Arbeitgeber eben da diese unterschiedlichen Phasen anzuschauen und die einfach im Blick zu haben und zu schauen, wo sind meine Fluktuationspunkte, wo verliere ich vielleicht Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter aufgrund von bestimmten Bedürfnissen, die wir als Arbeitgeber nicht erfüllen können? Und wo ist es schwer für mich, die Person für mich zu gewinnen, dass sie sich am Ende des Tages bei uns bewerben? Und das ist ein ganz, ganz spannender Weg, den wir bei Aurubis jetzt gehen und den ich auch für unsere Branche, muss ich sagen, sehr innovativ finde. Das macht bei uns glaube ich, bislang niemand. Und ja, ich bin schon ganz gespannt, was wir davon alles ableiten können.

00:05:04: Alexander R. Petsch: Also ich habe es in dieser Einführung, ich habe es bei der letzten Podcastfolge glaube ich ausgiebiger erzählt über deine Initiative oder eure Initiative Women for Metals. Ein ganz spannendes Thema. Also auch da noch mal reinhören. Du hast jetzt gesagt oder den Fokus auf Bewerbungen gelegt. Ich habe eigentlich bei unserem Podcast Thema das sogar mehr auf Retention bezogen als auf Bewerbungen muss ich ehrlich gesagt sagen, weil ich diese Themen viel. Mit Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter habe man lange zusammenarbeiten, dass sie halt verschiedene Bedürfnissen in ihren Lebensphasen haben und wir dann versuchen, wie wir mit diesen Bedürfnissen sozusagen umgehen oder wie wir das gematcht kriegen und.

00:05:53: Stefanie Klein: Ich würde sagen, ich beziehe es auf beides. Also sowohl neue Mitarbeiter und Mitarbeiterinnen gewinnen als natürlich Retention. Sie halten motivieren ja Sie sie ja das Gefühl haben, dass sie sich wohlfühlen und dass das alles passt. Einfach, dass die Bedürfnisse, die man hat, einfach auch erfüllt werden vom Arbeitgeber und dass man da ein Auge drauf hat und nicht alles gleich ist. Egal ob man jetzt 15-jährige Auszubildender ist oder 59-jährige Expertin für das und das Thema.

00:06:22: Alexander R. Petsch: Ja dann lass uns doch noch mal in die Lebensphasen einsteigen und noch mal ein bisschen genauer gucken, was denn so die Bedürfnisse sind, die einen begleiten. Fangen wir mal wieder vorne an, bei dem bei dem Einstieg oder jüngster Einstieg, oder? Ja, ja.

00:06:40: Stefanie Klein: Also Schüler würde ich sagen. Oder Schülerpraktikum, Auszubildende Ja, ich habe dann so ein bisschen auf den Einstieg ins Unternehmen ist denke ich auch wichtig zu gucken, wie sprechen wir diese Menschen überhaupt an? Aber das, finde ich, ist auch wichtig, wenn die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter im Unternehmen sind. Was sehe ich denn so von meinem Arbeitgeber? Auf welchen Social Media Kanälen? Ist das jetzt alles total oldschool oder holt es mich total ab, wenn ich mich vielleicht selber auch dort einbringen? Wenn man jetzt so auf Tiktok oder ähnliches schaut. Da haben wir bei unserer Ausbildung auch einen eigenen Kanal für, aber auch so was glaube ich wie Remotearbeitszeiten. Wie flexibel ist das eigentlich für mich als Arbeitgeber, als Arbeitnehmer? Entschuldigung, kann ich remote arbeiten? Ich glaube, da ist in den Generationen ein riesen Unterschied. Das ist für junge Menschen, glaube ich nach wie vor sehr, sehr wichtig. Aber auch natürlich was, was gibt mir noch der der Arbeitgeber für Benefits ist sicherlich in jeder Altersklasse spannend und wichtig, aber vielleicht in der jüngeren. Wie formuliert, hat man noch ein bisschen Möglichkeiten zu formen oder dem, den jungen Menschen noch ein bisschen was auf dem Weg mitzugeben. Und da, glaube ich, kann man ganz, ganz viel tun und ganz viel zusätzlich anbieten. Ganz kleines Beispiel unsere Auszubildenden. Wenn sie anfangen, dann gibt es immer so eine Einführungswoche, wo die eben alle zusammen wegfahren. Und das ist also das intensivste Onboarding, was man sich vorstellen kann. Das wünscht man sich. Manche Mitarbeiter bei uns manchmal genaue Art und Weise, weil da wirklich Experten, Expertinnen vom ganzen Unternehmen hinkommen, ihre Expertise teilen.

00:08:17: Stefanie Klein: Aber da findet zum Beispiel auch so was wie Finanzbildung statt. Ja, unterschiedliche Skills, die da eben erworben werden können. Und ich glaube, das ist schon auch ganz spannend für junge Menschen, dass sie sehen okay, es ist klar, ich lerne hier ganz viel über den Job, aber ich habe auch zusätzliche Sachen, die für mein Leben wichtig sind, die ich dort eben mitbekomme. Und eine kleine Ergänzung noch, was glaube ich auch total spannend ist Ich hatte vor ein paar Wochen eine ganz tolle Begegnung mit einem ganz jungen Mädchen. Ich glaube, die war so zwölf oder 14 oder so und die sagte dann zu mir Steffi, wie ist denn das, wenn ich mal Mama werden will? Bei uns geht das eigentlich auch. Und das hat mich sehr bewegt, diese Frage, weil ich gedacht habe Wow, so als junges Mädchen, sich damit auseinanderzusetzen. Natürlich geht das. Aber das finde ich halt auch spannend. Solche Fragen eben auch zu beantworten. Da am Puls der Zeit zu sein, da zu sein. Ansprechpartner für diese Themen zu sein und einfach auch zu zeigen. Natürlich ist das möglich und wir freuen uns drauf, wenn du lange Zeit deines Lebens in deinen unterschiedlichen Phasen bei uns im Unternehmen bleibst und wir dich dann begleiten können. Und natürlich bist du dann, wenn du Kinder bekommst, eine Zeit lang raus. Aber wir freuen uns ja wahnsinnig, wenn du wieder kommst. Du bist ja ein wertvoller Mitarbeiterin für das Unternehmen und das ist, glaube ich, ganz, ganz spannend. Diese Fragen einfach schon so früh wie möglich beantworten zu können.

00:09:37: Alexander R. Petsch: Also ich habe gerade mal überlegt, was für mich das in der Phase ausmacht. Also ich finde, Attraktiv ist man dann, wenn man gerade auch jungen Auszubildenden und die auch neu dabei sind oder jung dabei sind, auch von Anfang an auch was zutraut. Also das Thema Verantwortung geben, Ja, fordern und fördern. Also auch Hilfestellung bieten auch. Ja, ist auch völlig klar, dass man in der Phase Fehler machen darf. Also ich sag mal, jeder Fehler in der beruflichen Lebensphase ist ein Fehler für den Vorgesetzten. Ja, also und nicht für den Ausbilder oder die Auszubildende. Wir haben das übrigens bei uns mit dem mit dem Homeoffice definiert. Wir haben gesagt, wir sehen es durchaus als unseren Ausbildungsauftrag an, auch unseren Auszubildenden den Umgang und auch den verantwortungsvollen Umgang mit Homeoffice beizubringen. Also wir haben es nicht unbedingt so unter dem Aspekt betrachtet, dass wir gesagt haben Wir wollen es dir jetzt schön machen, dass du auch möglichst viel Homeoffice hast. Das ist bei uns die Arbeitnehmerinnen und Arbeitnehmergruppe mit dem geringsten Homeoffice Anteil, die auch bei Corona eigentlich die waren, die am meisten im Büro waren. Aber die haben so 90 zehn ist so zu sagen. Aber es ist halt das Ziel ist halt zu lernen damit umzugehen und da auch produktiv zu sein. Ja.

00:11:06: Stefanie Klein: Finde ich total wichtig. Auf was du sagst, mit Verantwortung natürlich früh übernehmen zu können. Und ich denke mal Fehler machen sollten wir alle dürfen. Es kann ja immer mal was sein. Und ich glaube, gerade das Thema Fehlerkultur ist in Deutschland auch nicht immer ganz so einfach, wenn man so Vergleiche in andere Länder schaut. Und das ist ja gerade das Ausprobieren, dass man die Chance hat, sich auszuprobieren, dass man aber eben auch weiß, dass es natürlich eine Verantwortung ist, die man da übernimmt. Und das denke ich auch. Das ist ganz, ganz wichtig, weil das motiviert ja am Ende des Tages nicht mein eigenes kleines Projekt habe, wo ich mich selbst beweisen kann und zeigen kann, was ich kann. Ja.

00:11:41: Alexander R. Petsch: Ja, Ich fand das, als er das erzählt hat. Die Einführungswoche. Ich war ja auch mal Auszubildender bzw studienbegleitend gemacht und durfte dann mit den Auszubildenden zusammen auch mal ein paar Tage im Schwarzwald. Ja, war auch intensives Kennenlernen. Ja.

00:12:01: Stefanie Klein: Total. Aber ich finde es. Ich muss wirklich sagen, die Ausbildung bei uns zum Beispiel, das kann ich gar nicht. Also ich habe auch mal vor vielen Jahren eine Ausbildung gemacht. Das kann ich aber gar nicht mit meiner vergleichen, weil das finde ich schon richtig ein toller Raum ist, in dem man zusammenwächst, wie du gerade gesagt hast, in dem man sich kennenlernt. Bei uns ist das auch dann so ein bisschen standortübergreifend an unseren unterschiedlichen Standorten, aber wo man richtig tolle Kenntnisse vermittelt bekommt und auch. Aber auch Spaß hat, das ist ja auch wichtig, dass man irgendwie auch im Spaß zusammenwächst und ja, das ganze Unternehmen so ein bisschen gemeinsam verstehen lernt, was am Anfang ja auch nicht unbedingt einfach ist. Deswegen ja schon schon wichtig und ich glaube, dass das macht das auch ganz attraktiv für junge Menschen, weil sie dann eben merken sind, sie sind gesehen, sie werden gesehen. Es ist wichtig, dass dass sie gut integriert werden Und als Arbeitgeber liegt das sehr am Herzen und das würde ich als wichtig bezeichnen.

00:12:54: Alexander R. Petsch: Ja, denn die Young Talents. Was würdest du sagen, ist da so die Bedürfnislage?

00:13:00: Stefanie Klein: Ja, würde ich sagen, ist wahrscheinlich vieles, was was sehr ähnlich ist. Denn auch da denke ich, ist es wichtig, auch Verantwortung zu übernehmen, eigene erste Schritte zu gehen. Auch da gehe ich weiterhin davon aus, dass Remotearbeit eben auch wichtig ist, dass man sie wahrscheinlich auch auf eine andere Art und Weise bespielen sollte, wenn es um Social Media geht etc.. Lass mich überlegen. Ich weiß gar nicht, ob wir so ein großer Unterschied ist zwischen den Azubis und den Young Talents. Ich würde es fast so ein bisschen. Kommt darauf an natürlich, wie man das Alter so definiert. Wenn dann schon das Thema Eltern junge Mütter mit hineinspielt, dann sind da, denke ich, andere Faktoren, die wichtig sind.

00:13:41: Alexander R. Petsch: Aber zum Thema Homeoffice An der Stelle habe ich einiges an Literatur gelesen, die letzten ein, zwei Jahre. Dass gerade die Young Talents sozusagen Kohorte, eigentlich das Thema Büro oder das Thema Zusammenarbeit gemeinsam haben, muss ja nicht Büro sein. Aber total wichtig ist also, dass ein reiner Remote arbeiten in der Lebensphase problematisch ist, weil man einfach diese Netzwerke und auch das Lernen und das informelle Lernen ist halt doch doch leichter.

00:14:18: Stefanie Klein: Ja, glaube ich auch. Und ich glaube eh, dass diese Generation so ein bisschen mehr Herausforderung hatte, wenn man so ein Coruna Zeiten geschaut hat, wenn man hinschaut, dass so viel digitalisiert wird, AI und Co, dass einfach der Faktor Mensch und das Zusammenarbeiten und vor allen Dingen für junge Menschen auch wahnsinnig wichtig, dir dein Netzwerk im Unternehmen aufzubauen und verschiedene Menschen kennenzulernen. Und das geht natürlich online nicht so gut. Gibt es vielleicht auch ein paar Wege, Aber dafür ist es natürlich wichtig, präsent zu sein. Da gebe ich dir vollkommen recht. Ja.

00:14:53: Alexander R. Petsch: Dann haben wir die Väter Mütter Phase.

00:14:55: Stefanie Klein: Ja genau, auch total spannend. Da ist es natürlich ja glaube ich, wichtig, wie das Thema Vereinbarkeit gespielt wird im Unternehmen. Und ich sage ja immer, es gibt genauso Väter, wie es Mütter gibt. Und genauso wie es bei den Müttern positive Vorbilder Role Models gibt, gibt es die aus meiner Sicht auch bei den Vätern, die dann natürlich auch in Elternzeit gehen können, längere Zeit eben aus dem Unternehmen weg sein können und und das ist, das ist auch immer so ganz spannend, finde ich. Das heißt ja nicht, dass man in dieser Zeit gar nichts tut. Ganz im Gegenteil, man lernt da ja ganz andere Skills, die dir dann für deinen späteren Job eben auch helfen. Und ja, ich glaube einfach, dabei ist es total wichtig, dass man trotzdem immer im Austausch bleibt mit dem Unternehmen, mit, mit seinem Arbeitgeber. Und für mich ist das so eine Hol und Bringschuld, weil ich glaube, auch als Arbeitgeber ist es ganz wichtig, in Kontakt zu bleiben. Ja, einfach so ein bisschen den Menschen nicht zu verlieren, dass es nicht auf einmal heißt, Nach einem Jahr ist man wieder weg und es hat sich die komplette Welt geändert. Und ja, da ist es, glaube ich einfach auch, dass man sich weiterhin willkommen fühlt, dass man weiter das Gefühl hat, man gehört dazu. Auch wenn man natürlich jetzt nicht einen offiziellen Arbeitsauftrag gerade hat, sondern eben natürlich bewusst in der Elternzeit und raus ist. Aber dass man eben einfach so ein bisschen am Ball bleibt. Ob es jetzt ein virtuelles Coffee Date ist oder eine Einladung zum Sommerfest, das stattfindet, an dem man dann teilnehmen kann und dann so langsam auch wieder ans Unternehmen herangeführt wird und einfach das Unternehmen glaube ich einem das Gefühl gibt man man, du bist nach wie vor wichtig, Du bist da, wir brauchen dich. Wir freuen uns, dass du bald wieder kommst und nicht. Man ist erstmal komplett abgetaucht und ist ganz weg.

00:16:34: Alexander R. Petsch: Ja, sehe ich auch so, dass in Touch sein ja.

00:16:38: Stefanie Klein: Aber ich sehe es auch so ein bisschen.

00:16:41: Alexander R. Petsch: Das Gefühl haben, man ist vergessen, sage ich mal auf der einen Seite, aber es gehört natürlich auch auf der anderen Seite was. Muss halt auch ein Ping zurück kommen.

00:16:48: Stefanie Klein: Genau das wollte ich auch gerade sagen. Es ist aus meiner Sicht auch eine Bringschuld, also dass man selbst auch proaktiv dran bleibt. Und auch diese Formate, die mir dann angeboten werden, nutzt und ich dann auch zum Sommerfest komme, ich zum Team Event komme. Natürlich ist nicht immer alles möglich, aber dass man schon eine gewisse Bereitschaft zeigt, eben auch den Ball aufzufangen, der einem geworfen wird. Das sehe ich genauso. Das ist so ein beidseitiges Kombi auf jeden Fall.

00:17:14: Alexander R. Petsch: Okay, dann haben wir die Phase sozusagen, ich sage mal, mit Kindern ja nicht mal ja gesagt, mit Kindern oder Hunden und Katzen.

00:17:27: Stefanie Klein: Ja, ja, ich finde, da ist es nun mal der Fall. Aktuell noch, dass ja die Mütter oder die Frauen eher dann diesen dieses Teilzeitmodell gehen, sage ich mal Und auch da finde ich es super wichtig, dass man nicht in die klassische wie sagt man so schön Teilzeitfalle tappt, sondern eben es da natürlich auch Weiterentwicklungsmöglichkeiten geben muss und auch eine Führung in Teilzeit möglich sein sollte. Denn das ist ja auch als Arbeitgeber sehr kurzfristig gedacht. Wenn ich meine top qualifizierten Frauen, nur weil sie Mütter sind, nicht mehr im Blick habe und sie nicht mehr weiter fortbilden und weiterentwickeln. Und das kann ja genauso für einen Vater auch wieder spannend sein, dass man eben 80 % oder was auch immer übernimmt. Und das ist, glaube ich eben ganz wichtig, dass man da eben Entwicklungswege zeigt und ja einfach auch einfach zeigt, wie wichtig das dass einem das genauso wichtig ist als Arbeitgeber, dass man nicht ebenso weg vom Fenster ist oder eben keine weiteren Möglichkeiten hat, nur weil man jetzt Mutter ist. Ganz im Gegenteil. Das schätzen wir sehr. Es ist ja auch Mütter sind ja oftmals auch viel, viel effizienter, weil sie in ihrer kurzen Arbeitszeit so viel mehr schaffen müssen, als es vielleicht ein anderer Arbeitnehmer.

00:18:48: Alexander R. Petsch: Also kann ich aus meiner Erfahrung nur unterstreichen. Also fokussierter arbeiten ist da schon ganz hoch gehängt und ist natürlich doppelt stressig, aber aus Arbeitgebersicht. Ist das überhaupt kein Nachteil.

00:19:10: Stefanie Klein: Finde ich auch. Ja.

00:19:11: Alexander R. Petsch: Ja und vielleicht noch zum Thema Lebensphasen. Ich finde, man muss halt flexibel bleiben. Oder man muss versuchen, flexibel zu bleiben, soweit das irgendwie im Rahmen der unternehmerischen Möglichkeiten ist. Aber, dass man Kolleginnen und Kollegen, die haben ihre Arbeitszeit reduziert und haben es dann wieder erhöht hat, hat uns nicht geschadet. Ganz im Gegenteil.

00:19:36: Stefanie Klein: Ja, total. Ich glaube, das ist super wichtig. Und ich glaube, man muss sich als Arbeitgeber einfach auch noch mal ein bisschen mehr die Frage stellen, Wenn zum Beispiel eine Frau Nein sagt zu einer bestimmten Position, weil sie Angst hat, das nicht alles erfüllen zu können. Wir haben beim letzten Mal so ein bisschen über diese Stereotypen gesprochen, aber das ist ja manchmal so, dass man als Frau dann doch noch mal vielleicht ein paar Mal mehr abcheckt. Oder kann ich das leisten oder vielleicht auch so ein bisschen gehemmt ist? Ich sag mal, hängt viel damit zusammen, wie wir so sozialisiert worden sind. Dann vielleicht als Arbeitgeber noch mal mehr zu fragen Was kann ich denn tun, damit das für dich okay ist, dass du diesen Job erfüllst, dass du gerne diese Führungsposition annimmst? Was hindert dich daran und was können wir vielleicht als Arbeitgeber tun, um dir das einfacher zu machen? Und ich glaube, das ist auch wichtig, weil genau wie du gesagt hast, das ist ja die Flexibilität, die ich mitbringen muss, dass ich mir so ein bisschen überlege. Ich weiß, das gibt wieder unterschiedliche Bedürfnisse. Was kann ich tun, damit ich diese Kraft, die ich unbedingt auf der Position haben möchte, weil sie die Position, weil sie die Expertise mitbringt? Ja. Was? Wie kann ich ihr entgegenkommen, dass sie sagt Okay, so passt es für mich? Keine Ahnung, ob ich jetzt vielleicht immer bis 15:00 arbeite und dann noch mal zwei Stunden am Abend, weil das dann für mich einfacher umsetzbar ist oder was auch immer für Ideen.

00:20:51: Alexander R. Petsch: So, und dann haben wir noch, ich sag mal, die Betreuungsphase. So Richtung Seniorenbetreuung oder Angehörigenbetreuung insgesamt. Kann ja auch früher stattfinden. Ja, ich denke, da ist auch Flexibilität.

00:21:09: Stefanie Klein: Ja, ich würde auch sagen, das ist, würde ich sagen, sehr vergleichbar. Genau wie du sagst, Flexibilität ist der Key, denn auch da gibt es sicher Herausforderungen. Und wenn ich spüre, dass mein Arbeitgeber Flexibel ist. Und im Zweifel arbeitet man ja auf gar keinen Fall weniger. Man arbeitet einfach nur anders verteilt. Es motiviert mich aber maximal, dass ich den nötigen Support bekomme, den ich gerade brauche, weil ich eben die Pflege Phase mit meinem Job vereinbaren muss. Es ist ja eigentlich fast fast sehr ähnlich. Ob es jetzt Kinder sind, die ich damit vereinbare oder ob es eben Pflege ist, die ich damit vereinbare. Es sind natürlich andere Inhalte am Ende des Tages, aber das, was ich brauche, um eben gut und zufrieden und ich sag mal mental fit zu sein und dann eben auch meine Leistung zu bringen, das ist, glaube ich, ganz, ganz wichtig.

00:21:59: Alexander R. Petsch: Dann hätte ich da noch die 65 oder 63, 64 oder 67 plus Phase. Ja, ja, ich finde auch die Surfer. Ja, genau. Auch die haben irgendwie andere Bedürfnisse.

00:22:13: Stefanie Klein: Absolut, absolut. Und sie sind ja auch wahnsinnig wertvoll fürs Unternehmen, weil sie ja ganz viel Wissen und Expertise mitbringen, dass Unternehmen in und auswendig kennen. Und das denke ich auch, dass es ganz ganz wichtig die einfach auch auch in allen Phasen abzuholen und zum Beispiel wenn man gerade auf neue Techniken und Social Media und AI und was es nicht alles gibt zu schauen, sie einfach auch mitzunehmen. Also keine Ahnung, How to Social Media oder How to ai, also einfach auch Formate anzubieten und proaktiv auf die Menschen zuzugehen und ihnen damit das ja auch leichter zu machen. Weil ich kann mir vorstellen, dass es auch nicht so ein schönes Gefühl, wenn man das Gefühl hat, man ist eigentlich ein Experte auf einem bestimmten Gebiet, fühlt sich aber abgehängt, weil es geht nur noch um AI oder wie ich den nächsten LinkedIn Post generiere. Und das ist glaube ich auch total wichtig, da auch auf diese Bedürfnisse wieder einzugehen und am Ende des Tages ja auch wieder wahnsinnig wertvoll für den Arbeitgeber. Wenn dann noch zusätzlich zu den Expertise Kenntnissen, die eh schon da sind, das noch hinzukommt, ist das für uns als Unternehmen ja auch ein Gewinn.

00:23:18: Alexander R. Petsch: Ja, ich denke auch da ist wieder Flexibilität gefragt. Also wir hatten jetzt was, auch in den letzten Jahren mit unterschiedlicher Intensität. Ich möchte weniger arbeiten, weil ich möchte noch ein Buch schreiben. Oder ich stelle fest Hey, jetzt macht es mir gerade wieder total Spaß. Ich würde gerne wieder mehr arbeiten, weil wir irgendwie so tolle Projekte oder so. Also ja, da ergeben sich viele Möglichkeiten. Vielleicht mal hier so eine kleine Notiz für alle, die mit der Altersgruppe oder den Themen mehr zu tun haben. Da gibt es echt auch einige arbeitsrechtliche Fallen, die man da bedenken muss. Und da am Ball bleibt. Sonst hat man auf einmal alle die Arbeitsrechtsprobleme, die man sonst gut vermieden hat auf einmal. Ja, also vielleicht mal eine eigene Podcastfolge wert. Ja, das haben wir so einmal alle durch. Wollen wir mal so vielleicht so die generellen Hacks dazu noch mal so ein bisschen beleuchten. Ich denke, das Hauptthema, glaube ich alle Phasen eigentlich begleitet ist das Thema Flexibilität, oder?

00:24:22: Stefanie Klein: Ja, auf jeden Fall denke ich auch als STANDARD, nicht als Ausnahme. Natürlich gibt es Bereiche, in denen das manchmal schwieriger ist, also speziell bei uns. Wenn ich jetzt so in unsere Produktionsbereiche schaue und man zum Beispiel auf Schicht arbeitet, ist das natürlich nicht immer so einfach möglich, als wenn ich jetzt an einem Gleitzeit-Arbeitsplatz sitze. Aber das ist, das ist klar, das muss man natürlich mitdenken für das jeweilige Umfeld. Aber ich denke auch, Flexibilität ist ist ein Game Changer. Ob das jetzt Gleitzeit ist, ob das Homeoffice ist, ob das Teilzeit ist, aber so, dass ich eben flexibel meine Arbeit ausüben kann. Und am Ende des Tages motiviert mich das ja noch noch viel mehr, dann auch eben einen besseren Job zu machen, weil ich eben alles unter einen Hut bekomme und vereinbart bekomme.

00:25:08: Alexander R. Petsch: Was du dir noch einfallen würde.

00:25:11: Stefanie Klein: Ja, ich denke, eine Transparenz in Karrierewegen ist eben total wichtig. Ob das jetzt eben wie gesagt diese Babypause ist oder ob ich jetzt ein Sabbatical einlege, weil ich vielleicht eben meine Eltern pflege und auch da einfach auch, wie wir gesagt haben, an den Menschen dran zu sein und ihnen gut bei der Entwicklung zu helfen. Also ich habe auch ein schönes Beispiel. Ich habe zum Beispiel gerade eine Kollegin, die jetzt in Mutterzeit gegangen ist und fand das jetzt eine ganz, ganz schönen Weg. Bevor sie jetzt gegangen ist, hat sie so an einem wurde zusammen mit HR bei uns ein an einige wichtige Sekular, mit denen sie eng zusammengearbeitet hat so ein kleiner Fragebogen versendet und man konnte sie anhand ihrer Stärken und Schwächen so ein bisschen beurteilen einschätzen. Und das soll eben helfen, um jetzt schon darüber nachzudenken wo kann sie denn mal in einem Jahr, wenn sie wiederkommt, landen? Was kann der Weg sein? Und das finde ich glaube ich für einen selber auch total gut, dass man eben auch noch das Gefühl hat, man kann es mitgestalten. Und ja, man ist schon in dem Prozess, wo man darüber nachdenkt, auch wenn es erst in einem Jahr ist. Aber das ist, glaube ich, ja ganz wichtig, dass man eben diese Karrierewege eben begleitet und sie im Blick hat und auch schon bevor man eben rausgeht aus dem Unternehmen einfach schon drüber nachdenkt Was ist denn in einem Jahr? Also das ist, glaube ich, auch für mich sehr wichtig.

00:26:37: Alexander R. Petsch: Gibt es auch Punkte, die du siehst, die Attraktivität zu steigern, die über die einzelnen Lebensphasen hinausgeht als Arbeitgeber? Ja, also wie kann ich das kombinieren? Also wir haben jetzt ja die Lebensphasen sozusagen sehr isoliert betrachtet, aber in der Kombination dazu.

00:26:56: Stefanie Klein: Also also ich glaube, es greift ja viel ineinander über, aber zum Beispiel ist es ja auch total wertvoll, wenn junge Menschen von älteren Menschen lernen oder ältere Menschen von Jüngeren. Da können wir auch wieder auf das Thema Social Media etc. zum Beispiel sowas wie Mentoring oder Coaching, dass man da Tandems generationsübergreifend einführt. Denn das glaube ich auch, dass es wahnsinnig bereichernd und nicht immer nur für den Moment ist, sondern auf jeden Fall auch für den Mentoren, die Mentorin, weil man da ganz, ganz viel voneinander lernen kann. Und wenn ich jetzt als als junger Mann von einer älteren Kollegin lerne, wie tickt denn Aurubis? Wie, worauf muss ich achten? Wie baue ich mein Netzwerk auf? Und die ältere Kollegin von dem Jüngeren dann aber lernt okay, wie? Wie mache ich denn hier jetzt mal einen LinkedIn Beitrag, der auch viel Reichweite erzielt und gut performt? Oder wie baue ich mir meinen nächsten Agenten? Und das ist glaube ich auch total spannend, weil das ja auch sehr bereichernd sein kann und ja jede Phase seinen Wert hat und mit jeder Phase einfach total viel geben kann und voneinander profitieren kann.

00:28:08: Alexander R. Petsch: Ja, also das glaube ich auf jeden Fall. So, das bereichert beide Seiten.

00:28:13: Stefanie Klein: Ja, das sind ja einfach Perspektivwechsel, die man dadurch ermöglicht, dass man einfach was, was man vielleicht vergessen hat, weil man schon ein paar Jahre älter ist oder was, wo ich noch nicht bin, weil ich noch zu jung bin, dass man einfach auch mal die Perspektive der anderen Person einnimmt und dann einfach wieder zu einem anderen Ergebnis kommt, weil man das eben noch gar nicht vorher bedacht hat. Also finde ich wahnsinnig spannend und ganz, ganz wertvoll.

00:28:36: Alexander R. Petsch: Neben dem Thema Mentoring und Coaching gibt es da andere Formate, Räume für Austausch, das sozusagen zu initiieren.

00:28:45: Stefanie Klein: Ja, ich glaube, das ist ganz wichtig, dass man diese Räume schafft, wo man zusammenkommt. Also ich kann das jetzt natürlich wunderbar übertragen auf unser Women for Metals Netzwerk, wo man einfach einen Raum schafft, in dem man sich austauscht und seine Themen einfach mal auf den Tisch bringt, bringt Verbündete, hat aber zum Beispiel Wir haben auch so ein Studentennetzwerk bei uns, wo die ganzen jungen Menschen zusammenkommen und wo man einfach Erfahrungen miteinander teilen kann und sich gegenseitig stärken kann. Und glaube ich hier wieder, dass andersherum als eben besprochen, dass man unterschiedliche Perspektiven zusammenbringt, hier die gleichen Perspektiven zusammengebracht, aber dann eben auch ganz, ganz stark voneinander profitieren kann. Und ich glaube, diese Räume zu schaffen als Arbeitgeber ist auch wahnsinnig wertvoll und motivierend für die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter, einfach etwas zu haben, wo man sich gegenseitig unterstützen kann, wo man sich gestärkt wird.

00:29:42: Alexander R. Petsch: Wo man. Frau Merkel ist ja wirklich eine tolle und auch eine sozusagen umfassende Initiative. Hast du noch weitere Beispiele, wie man dieses sozusagen ein bisschen niedrigschwelliger die Vernetzung schaffen kann?

00:29:58: Stefanie Klein: Das geht ja eigentlich ganz einfach. Also zum Beispiel dieses Studiennetzwerk, was wir haben, ich glaube, die haben einfach einen Aufruf bei uns im Intranet gemacht und gesagt wir gehen jetzt heute mal Mittagessen, kommt dazu und lasst uns einfach austauschen. Und so kann man es ja genauso. Also mein großer Traum ist auch immer noch ein Väternetzwerk bei uns zu etablieren, denn ich glaube, das ist auch total spannend und das muss man ja gar nicht gleich so groß denken, sondern das kann ja wirklich ganz klein anfangen, dass man einfach mal zusammenkommt. Einfach mal zusammen Mittagessen geht und dann der eine erzählt Mensch, ich habe immer das Thema ach cool, das geht mir genauso. Wie machst du das? Nee, es ist ja manchmal reicht ja manchmal schon, das Gefühl zu haben, man ist nicht alleine mit diesen Themen, sondern es gibt hier mehrere Menschen, die genau die gleichen Herausforderungen haben. Und wie immer ist man gemeinsam stärker und hat vielleicht schon einen Weg gefunden, eine Lösung, was auch immer. Und das finde ich ganz super niedrigschwellig sein. Also das muss gar nicht groß fancy high gedacht, sondern ich glaube, wenn Menschen zusammenkommen, sich begegnen, sich austauschen, kann da ganz, ganz viel entstehen.

00:30:56: Alexander R. Petsch: Gibt es zum Thema Lebensphasen auch ich sage mal, Führungsaspekte, die man, wenn man sich mal mehr Gedanken zu machen sollte.

00:31:05: Stefanie Klein: Ja, auf jeden Fall. Also ich denke so was wie Führung in Teilzeit, Teilzeit auch da. Tandemmodelle, Jobsharing. Da gibt es ja ganz, ganz viele mutige Modelle und kleiner Teaser. Auch da sind wir als Unternehmen noch nicht perfekt, aber ich glaube, wir als Initiative können da einfach inspirieren. Könnte sagen anregen. Lasst uns mal einen Piloten starten, lasst uns das mal ausprobieren und zwar jetzt und nicht erst, wenn der Druck dann zu groß ist, weil ich unbedingt ja das besetzen muss. Ich glaube, da gibt es eben ganz viel spannende Sachen, ganz viel spannende Führungs Wege, die man gehen kann. Und auch das ist ja wieder für alle Geschlechter interessant. Sagte ich eben auch schon mal. Also Väter können ja genauso einen Teilzeitjob ausüben, auch wenn, das muss ich zugeben, in unserer Branche bislang eher sehr die Ausnahme als die Regel ist. Aber auch da hat letztens ein Teilzeitpapa kennengelernt von Beiersdorf, wo das ja aufgrund der Branche wahrscheinlich schon ein bisschen länger schon mutiger angegangen wird. Aber das sind ja auch ganz, ganz spannende Wege, die eben alle Geschlechter gehen können. Oder auch das Thema Jobsharing, dass man sich das gemeinsam teilt. Und auch da muss das nicht immer mit zwei Müttern gedacht werden. Auch da kann es. Kann das Gemixtes Tandems sein oder können das allein rein männliche Tandems sein? Auch da Disclaimer sind wir als Unternehmen noch nicht, aber ich denke, da gibt es ganz, ganz viele spannende Anregungen. Ja, spannende, neue Wege, die man da mal gehen kann, die sicherlich wie immer am Anfang nicht einfach sein werden, aber wo man wahnsinnig viel lernt und wo man glaube ich, auch ein bisschen Mut mitbringen muss, um einfach dann auch der Führung von morgen zu denken und einfach die Menschen ganz anders ans Unternehmen zu binden und das attraktiv zu machen.

00:32:51: Alexander R. Petsch: Ich fand dieser Gedanke gerade auch Lass uns mal einen Piloten machen und das auch zu deklarieren. Was sind unsere Erfahrungen? Aber es hat ja so ein Pilotprojekt hat einfach sehr viele positive Aspekte. Zum einen ist klar Es ist nicht die neue Regel. Ja, wir lernen, wir wollen lernen, Wir machen uns aber auf zu lernen. Und es gibt mir auch die Freiraum, vielleicht mal auch jetzt im Einzelfall eine gute Brücke zu bauen, die ich anders vielleicht nicht bauen könnte.

00:33:27: Stefanie Klein: Ja, glaube ich auch, dass das ein ganz, ganz charmanter Weg ist, wo Fehler natürlich auch erlaubt sind, denn dafür ist ja so ein Pilot da, aus dem man lernt. Und ja, aber einfach mal neue Wege zu gehen und die Erfahrung zu sammeln Und ja, finde ich auch eine ganz guten Weg. Auf jeden Fall.

00:33:48: Alexander R. Petsch: Und du hattest ja gesagt, auch anfangs. Du siehst das ja auch unter dem Aspekt wie kann ich das nutzen für mein Recruiting. Ich denke, da ist natürlich doch Kommunikation ging.

00:34:00: Stefanie Klein: Auf jeden Fall. Also Role Models und Vorbilder sind aus meiner Sicht total wichtig, diese einfach auch zu zeigen in den Unternehmen. Und das ist etwas, was nach außen wirkt. Aber gleichzeitig wirkt das für mich auch nach innen. Weil wenn ich Vorbild bin und als solches angesehen werde, ist das ja auch etwas wieder was, was mit meiner Zufriedenheit zusammenhängt und mich motivierter macht, weil ich gezeigt werde, weil ich eine Sichtbarkeit bekomme. Und ich finde auch, dass Karrieren ganz unterschiedlich verlaufen können. Ist auch total spannend. Auch wieder ein kleines Beispiel Wir hatten letzte Woche eine Veranstaltung, wo wir ganz viele MINT interessierte Mädchen bei uns hatten und ich hatte eine weibliche Auszubildende bei uns auf der Bühne sitzen im Panel und die hat was sehr technisches gelernt, was sehr Technisches bei uns Elektronikerin und die hat aber erzählt, dass ihr erster Einstieg eben über den Friseurberuf war. Und das finde ich zu zeigen, dass ein Weg nicht immer geradlinig sein muss, sondern dass man davon auch abweichen kann. Wenn man feststellt, dass es jetzt nicht der Bereich, in dem ich die Erfüllung finde. Und ich starte noch mal neu und versuchte einfach mein Glück. Und ich glaube, das ist auch ganz, ganz wichtig, dass es einfach nicht perfekt sein muss. Wir haben es in der letzten Folge Ich bin auch noch nicht so lange bei HR, auch erst so seit anderthalb Jahren, aber auch das mal zu erzählen. Du kannst trotzdem bei HR landen, auch wenn du vielleicht gar nicht den Background hast. Gut, jetzt habe ich BWL studiert, damit kann man fast alles machen, würde ich sagen. Aber trotzdem. Ich glaube, das ist ganz, ganz wichtig, weil ich glaube, heutzutage gibt es auch nicht mehr diese ganz klaren, geradlinigen Karrierewege, sondern man hat so viele Möglichkeiten und am Ende des Tages ist das ja auch wieder für das Unternehmen wahnsinnig bereichernd, weil du so viel Perspektive und so viel unterschiedliches Wissen aus unterschiedlichen Bereichen mitbringst. Und ich glaube, diese Geschichten muss man einfach erzählen. Also Storytelling ist aus meiner Sicht ganz wichtig.

00:35:50: Alexander R. Petsch: Ja, wo du es erzählst. Also eine meiner erfolgreichsten Auszubildenden, die es sozusagen bis bis zur Geschäftsführung geschafft hat, auch nachher die Geschäftsführung übernommen hat. Die hat vorher eine Automechaniker Lehre abgebrochen, als sie sich beworben hat. Ja, und ich fand das ehrlich gesagt schon aus zwei Punkten mutig. Ich fand es schon mutig, als Mädchen zu sagen ich mache eine Automechanikerlehre, weil das war vor 30 plus Jahren auch jetzt nicht so der lockere Umgangston dort. Ja, und ich fand es genauso mutig zu sagen Ja, ich habe mir das anders vorgestellt und ich möchte jetzt eigentlich den Rest meines Lebens lieber in einem anderen Bereich arbeiten. Und deshalb habe ich mich hier beworben. Und ja, was ich damals auch ganz stark fand, war, dass nachher der Pizzabäcker um die Ecke mir erzählte, dass hier eine junge Dame war, die sich über uns informiert hatte. Fand ich auch total clever. Einfach fünf Häuser weiter mal gefragt, was wir denn für Jungs sind, die da ihr Büro haben. Zum Glück hat der Pizzabäcker gut über uns gesprochen.

00:36:59: Stefanie Klein: Sehr gut. Wahrscheinlich habt ihr genug Pizza gegessen. Finde ich ganz wichtig. Und als Ergänzung nochmal Ich finde, das sagt ja auch was über die Person aus, dass man den Mut hat, sich neu zu orientieren. Dass man jetzt nicht, weil man einmal diesen Weg eingeschlagen ist, da 100 Jahre weitergeht, weil man hat das einmal gemacht, sondern das zeigt ja, dass man veränderungsbereit ist, dass man selbst Change bei sich selber mitgeht. Und ich finde das eigentlich auch eine ganz, ganz wertvolle Fähigkeit eines Menschens. Was man ja eher positiv als negativ bewerten sollte, wie du es ja auch gerade gesagt hast.

00:37:31: Alexander R. Petsch: Ich finde das gut. Ja, ja, ja. Also RAW Models küren und die Kultur pflegen und kommunizieren.

00:37:40: Stefanie Klein: Auf jeden Fall.

00:37:42: Alexander R. Petsch: Gibt es sonst noch ein Thema, was du in dem Kontext sehen würdest?

00:37:46: Stefanie Klein: Ja, ich würde. Abschließend würde mir noch einfallen, Gerade jetzt haben wir viel über diese Lebensphasen gesprochen und ich glaube, dabei ist es einfach wichtig, ja unterstützend da zu sein, weil das ja schon sicherlich in unterschiedlichen Phasen eine mentale Belastung ist, dass man das einfach als Arbeitgeber mitdenkt, das mit im Blick hat, darauf eingeht und letztendlich eine Fürsorge zeigt und dann natürlich auch die Mitarbeiterinnen und Mitarbeiter ans Unternehmen bindet. Weil ich damit ja merke, okay, es ist nicht egal, in was für einer Phase ich gerade bin. Sondern man man macht sich Gedanken und man versucht mich gut abzuholen und man versucht es mir ein bisschen leichter zu machen. Ob das jetzt zum Beispiel bei uns das Fürstenberg Institut, was eine Beratungsstelle ist, wo man sich anonym wenden kann und Unterstützung in unterschiedlichsten Lagen bekommt und wo ich dann nicht hunderte von Wochen warten muss, um einen Termin zu bekommen, sondern dass ich wirklich sofort Hilfe bekomme. Denn auch hier nur wenn ich mental und auch körperlich natürlich fit bin, kann ich ja in meine maximale Leistungsbereitschaft gehen. Und deswegen ist es auch wieder ein klassisches Win win. Natürlich für mich als Arbeitnehmer Arbeitnehmerin attraktiv, aber genauso fürs Unternehmen. Du willst ja Kolleginnen und Kollegen da haben, die fit sind, denen es gut geht, die Lust haben, ihren Job zu machen und nicht in Gedanken bei 1000 anderen Themen, weil sie das gar nicht zusammen geregelt bekommen.

00:39:07: Alexander R. Petsch: Ja, wir sind zum Beispiel Mitglied der Familiengenossenschaft. Das ist eine Genossenschaft, in der 20 plus Unternehmen organisiert sind und 65, 70 Tagesmütter. Und wir betreiben als Genossenschaft vier, fünf Kinderkrippen. Ja, das und was da unter anderem mit drin steckt, ist auch eine als Anlaufstelle und eine Erstberatung, wenn man halt sozusagen erfährt, dass man sozusagen Eltern wird. Da ergeben sich ja ganz viele Fragen und ich sage mal gerade, die, dir das vielleicht nicht zum Dritten Mal machen, sondern zum Ersten Mal ja auch noch viel mehr Fragen und da einfach eine neutrale Expertise zu haben. Ansprechpartner, wo man einfach mal viele blöde Fragen stellen kann, die man jetzt vielleicht seinem Arbeitgeber oder seinem Vorgesetzten oder seinen Kollegen oder in der Familie nicht unbedingt auch immer direkt stellen möchte. Das fand ich zum Beispiel ganz wertvoll.

00:40:04: Stefanie Klein: Total. Und das ist ja auch wieder so eine Wertschätzung, dass man eben diese Möglichkeit hat, irgendwohin zu gehen und einfach sich nicht allein gelassen fühlt. Und auch wenn das jetzt kein klassisches Thema im Arbeitskontext ist, aber es macht ja was mit dir als Arbeitskraft und deswegen finde ich das eben sehr, sehr wertvoll und trägt glaube ich sehr stark dazu bei, den sich als Arbeitgeber noch attraktiver darstellen zu können.

00:40:31: Alexander R. Petsch: Ja Steffi, vielen Dank. Also ich denke, wir haben ja wieder einige gute Punkte zusammengetragen und wenn ihr da draußen aus der Metallindustrie seid, dann möchte ich euch doppelt ans Herz legen, euch mal mit der Stefanie Klein zu vernetzen. Und Frau Metal ist eine sehr coole Initiative, die da auf die Beine gestellt und entwickelt wird. Vielen Dank, dass du heute bei uns warst, Stefanie.

00:40:57: Stefanie Klein: Vielen Dank, dass ich dabei sein durfte. Und ja, ich freue mich immer über jeden Kontakt. Also meldet euch bei mir gerne.

00:41:03: Alexander R. Petsch: Und wenn ihr noch mal unsere Hacks der heutigen Podcastepisode nachlesen wollt, einfach auf hrm.de Da haben wir das für euch noch mal aufbereitet und da findet ihr natürlich auch den Kontakt zur Stefanie Klein und sozusagen weiterführende Informationen. Und ja, mir bleibt nur Glückauf, bleibt gesund und denkt dran der Mensch ist der wichtigste Erfolgsfaktor für euer Unternehmen.

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