#164 Dr. Daniel Schwarzenberger: Gesundheit ist keine Kür
Shownotes
Gesundheit ist keine Kür: Warum Mitarbeiterbindung bei der Fürsorge beginnt
Im Podcast erklärt Dr. Daniel Schwarzenberger, warum Gesundheit weit mehr ist als ein nettes Extra – und wie Unternehmen durch gelebte Gesundheitskultur ihre Mitarbeitenden wirklich binden. Ob ergonomische Fehler am Arbeitsplatz, fehlende Bewegung oder mentale Belastung: Wer Menschen halten will, muss in ihre Gesundheit investieren – strategisch, strukturiert und alltagstauglich.
Klar ist: Mitarbeitende kündigen nicht wegen eines ausgefallenen Gesundheitstags – sie gehen, wenn Belastung ignoriert und Fürsorge eingespart wird. Daniel zeigt, wie Prävention zur Routine wird, wie kleine Veränderungen Wirkung entfalten und weshalb Gesundheitsförderung immer auch Führungssache ist.
🎧 Jetzt reinhören und verstehen, warum Mitarbeiterbindung nicht mit Employer Branding beginnt – sondern mit Rückenschmerzen, Trinkverhalten und ehrlicher Aufmerksamkeit.
Transkript anzeigen
00:00:05: Intro: Die HRM Hacks Tricks, Tipps und Hilfe für Ihre HR Herausforderungen und HR Strategien. Denn der Mensch ist der wichtigste Faktor für den Erfolg Ihres Unternehmens.
00:00:21: York Lemb: Hallo und Herzlich Willkommen bei dem HMR Hacks Podcast Live von der Retention Pro in Wiesbaden. Mein Name ist York Lemb und ich bin heute die Vertretung von Alexander Petsch bei mir heute zu Gast. Dr. Schwarzenberger, Autor, Speaker, Dozent und Berater um das Thema Gesundheit und Fitness ist nämlich Sportökonom und sein ganzes Leben beschäftigt er sich jetzt sozusagen schon mit Sport, Medizin und Gesundheit. Herzlich willkommen und stell dich doch mal vor.
00:00:54: Dr. Daniel Schwarzenberger: Danke dir, York. Wir haben ja gesagt per Du. Das ist im Sport natürlich immer so und wie du es auch schon gesagt hast, vor allem Themen, Bewegung, Sport, zwei die mich schon ein Leben lang begleiten. Wir kennen es selber. Bei uns war es damals so links der Fußballplatz, rechts der Tennisarea und es wurde wirklich rechts Tennis. So hat dann alles begonnen und irgendwann ganz klassisch mal aus dem BWL Studium zu wenig. Wieder zurück zu den Sportgedanken, wo es dann, wie du auch schon gesagt hast, die Sportökonomie und in den letzten Jahren verstärkt Gesundheit, Gesundheitsmanagement und ja, RETENTIONpro. Du sagst es Mitarbeiterbindung durch Mitarbeitergesundheit vor allem im betrieblichen Gesundheitsmanagement.
00:01:45: York Lemb: Das ist total spannend. Im Endeffekt ist es ja völlig offensichtlich. Habe ich gesunde Mitarbeiter, dann sind sie produktiver, dann geht es allen irgendwie besser. So offensichtlich das ist, habe ich aber trotzdem das Gefühl, dass sich Unternehmen sehr schwertun. Tun. Das Thema Gesundheit, Fokus, Unterstützung der Mitarbeiter irgendwie in den Alltag zu bringen. Oder wie siehst du das aus deiner beratenden Tätigkeit?
00:02:05: Dr. Daniel Schwarzenberger: Ja, da gebe ich dir recht. Es ist natürlich komplex. Gesundheit hat viele Gesichter. Auch jetzt in meiner Keynote erst mal sacken lassen. Was bedeutet Gesundheit für Sie? Und wenn man da durch die Bank geht? Jeder antwortet Ja, wenn ich nicht krank bin, wenn ich keine Schmerzen habe, ja klar, dann macht es die WHO nochmal allgemein und sagt Ebenen physisch, mental, aber auch seelisch und sozial muss alles im Gleichgewicht sein. Und ich sage auch noch mal finanzielle Gesundheit. Also du siehst, da spielen ganz viele Faktoren mit rein und deswegen macht es auch für die Unternehmen so schwer, Weil alle an einem Strang ziehen müssen. Die Mitarbeitenden, das Unternehmen selbst und natürlich dann auch der, der Bindeglied ist. Das bin ja nicht ich, sondern ich komme ja als Externer in die Unternehmen. Und ganz wichtig für meine Tätigkeit, dass dort Ansprechpartner sind, die das Leben, also die die Gesundheitskultur im Unternehmen wirklich leben mit Leidenschaft, mit Feuer und mir dadurch den Weg auch bzw die Tür öffnen, um mein Know-How, also meinen Ansatz dann auch dort unterzubringen.
00:03:12: York Lemb: Ich denke, du bist ja jemand, der dann reinkommt, analysiert, das auf den Weg bringt, aber gelebt werden über die nächsten Wochen, Monate, Jahre muss das vom Unternehmen. Und da brauchst du halt auch immer einen Anwalt im Unternehmen der das der das weiterträgt. Weil wenn du rausgehst, dann ist ja die Frage der Zeit wann das einschläft. Wenn, wenn, wenn du niemanden hast, der das weitermacht.
00:03:33: Dr. Daniel Schwarzenberger: Absolut. Du sagst es. Ich musste schmunzeln, weil es genauso auch ist. Weil klar, es gibt Verträge. Vereinbarungen. Da schau mal, das ist wir kaufen dich jetzt ein für mal nur den Workshop Impulsvortrag, alles gut. Aber auch dann muss man ehrlich sagen was bringt das? Du weißt es selber. Wir brauchen Touchpoints. Im Marketing spricht man von acht, also acht Mal muss man mich irgendwo sehen, damit man sagt den kenne ich doch irgendwo. Und dann heißt es aber immer nicht das, was der macht, ist gut oder finde ich jetzt für mich gewinnbringend. Und ja, auf jeden Fall. Das ist dann so ein Tandem, wenn der BGM Manager und das ist gut in den größeren Unternehmen haben wir das ja betriebliches Gesundheitsmanagement installiert, dass man dann im Austausch mit ihm dann ein Konzept erarbeitet, was dann auch langfristig im Unternehmen gelebt wird. Aber das Verhalten liegt ganz allein bei den Mitarbeitenden.
00:04:27: York Lemb: Also ich, eine sehr gute Freundin von mir, arbeitet im Einkauf bei einem größeren Onlineunternehmen und denen ging es die letzten Jahre nach und während Corona extrem gut und da haben sie wahnsinnig viel gemacht. Da gab es Yoga für die Mitarbeiter Kurse, jetzt, wo es alles ein bisschen schwieriger wird. Auf einmal, ist das mit dem Yoga doch nicht mehr so wichtig und wird nicht mehr finanziert. Und da denkt man immer so Na ja, aber jetzt gerade, wo es mir ein bisschen schlechter geht, müsstest du eigentlich in die Gesundheit ihrer Mitarbeiter investieren, weil alle machen sich Sorgen. Dann wird der Krankenstand ein bisschen höher und da musst du eigentlich dann in die Gesundheit investieren, hätte ich jetzt mal gesagt.
00:05:07: Dr. Daniel Schwarzenberger: Absolut. Also ich musste schmunzeln, als ich auf die Keynote aufgenommen wurde. Es ist der gleiche Gedanke und der Ansatz Gesundheit fällt immer unten drunter, wenn es der Wirtschaft nicht gut geht. Das finde ich ganz traurig. Also es berührt mich wirklich auf emotionaler Ebene. Auch jetzt letztens wieder bei einem Kunden mit dem BGM vor Ort gesprochen mit dem Verantwortlichen. Über 15 Jahre kennen wir uns und er verabschiedet sich jetzt in den Ruhestand. Super, habe ich gesagt, hast du dir verdient, bist gesund, schaust gut aus. Dann sagt er Ja. Und ich natürlich aus Eigennutz. Ja. Wer vertritt dich denn? Wer ist denn jetzt mein neuer Ansprechpartner? Gibt es keinen mehr? Mit der Begründung ist ja jetzt alles da. Also. Also, wie du sagst, die wissen doch jetzt, wie Yoga geht. In der Kantine haben wir jetzt auch ein veganes Essen, gibt die Ampel. Jeder weiß, Grün bedeutet gesund, rot eben nicht die Currywurst. Was braucht man mehr?
00:06:06: York Lemb: Genau. Noch nicht verstanden, dass es ein OnGoing Prozess ist?
00:06:09: Dr. Daniel Schwarzenberger: Absolut genau. Ich sage ja auch immer selber Es ist ein Do-It-Yourself Lifetime Projekt. Und da siehst du auch schon mit Bezug auf Eigenverantwortung, die nur bei uns liegt.
00:06:20: York Lemb: Wir haben im Vorgespräch ganz kurz mal geredet und da ist uns aufgefallen, dass du, nachdem ich dich gefragt habe wer ist denn so dein Klientel eigentlich? Und dann hast du gesagt Ja, vom Bäcker bis zum Maschinenbauer hast du einmal alles im Portfolio. Hast du mal die ein oder andere Anekdote von dem ganz kleinen, so von einem Bäcker, was der machen kann? Der ja nun wirklich undankbare Arbeitszeiten hat, sage ich jetzt mal, und immer schwer heben muss. Und wie das bei einem Maschinenbauer aussehen kann, wo viele Fließbandarbeiter sind.
00:06:49: Dr. Daniel Schwarzenberger: Ja, danke dir. Natürlich kommen jetzt die Bilder auf und ganz klassisch noch bei mir in der Ecke. Ich nenne es nur so Tante Emma Laden. Das war so ein kleiner privater Bäcker, der aber auch noch Lebensmittel hatte. Weißt du, dann gehst du so rein und hast die Theken und die Kasse und das sind halt Allrounder, die machen halt alles. Die spüren in der Früh auf und die kennen ihre ihre Pappenheimer, aber müssen natürlich dann auch die Paletten tragen. Und einmal die Woche kommen dann auch die schweren Laster und die Getränke müssen rein und dann so der Rücken, der Rücken ist es dann bei denen vor allem. Genau. Man schmunzelt. Und dann die Kasse. Und ja, da fällt es mir dann leichter, weil die sitzen in einem Boot, die sieben Mitarbeitenden da, die sprechen eine Sprache, die wissen genau, was der andere fühlt, weil er dasselbe auch tun muss im großen Unternehmen. Es ist sehr divers. Da hast du halt den Produktionsmitarbeitenden in den Linien der den Böse gesagt den ganzen Tag nichts anderes macht, als sich 45 Grad nach links zu drehen und wieder zurück, weil einfach die Schraube von A nach B getragen werden muss. Und dann hast du die die kaufmännischen Mitarbeitenden, die ja bis zu neun Stunden sitzen und die Führungskräfte, die noch mal ganz andere Aufgaben haben und Verantwortlichkeiten.
00:08:03: York Lemb: Da kommt er. Du hast ja auch unterschiedliche Stresslevel. Das eine ist ein physischer Stress, das andere ist ein psychischer Stress, wo du dann aber Verspannungen hast. Es muss ja immer irgendwie was gemacht werden. Hast du mal? Wie hast du dem den Bäcker sozusagen geholfen? Also was waren die die Tipps, die du denen mit auf den Weg gegeben hast, dass das funktioniert?
00:08:22: Dr. Daniel Schwarzenberger: Ja, also ich bin von Natur aus neugierig. Also da haben wir erst mal so die erste Stunde auch nur verbracht. Und dass sie mir zeigen, was sind denn so so alltägliche Aufgaben und auch Bewegungen, dass ich auch erst mal sehe Ah, stimmt, der geht halt jetzt zig mal in die Hocke und und hebt etwas vom Boden auf, weil er halt ins Regal da die, die die Brötchen rausholt und und es sind halt dann lange Hebel kennst das ja. Ist gar nicht viel Gewicht. Wie aus dem Kofferraum raus. Aber was zum Beispiel Gift für die Wirbelsäule ist. Zu zwei Bewegungen auf einmal, das ist eben so, diese lange, langgezogene Bewegung. Und dann drehe ich mich noch. Also da, da, da, da, da schreit die Wirbelsäule, da schreit, da schreit die Bandscheibe, ich will raus! Und da den auch mal das Verständnis zu geben, die Semmel, die kannst du fast nicht wiegen, aber bei der Wirbelsäule kommt was anderes an und da ist man versucht, da braucht es dann Routine, das muss geübt werden. Nur eindimensional arbeiten. Also geh wirklich, dann erstmal den Schritt nach links und dann bist du auf einer Ebene zur Semmel und dann holst du sie raus, anstatt dass du halt aus einem anderen Winkel und dich noch mal so verbringst. Und klar, einmal, da passiert nichts. Aber jetzt überleg doch mal wie viele Semmeln verkauft er am Tag und wie viele Jahre soll er das machen?
00:09:36: York Lemb: Ja, das ist wie so oft. Also wie auch beim Sport ist es halt die Anzahl der Wiederholungen, um die es halt oft geht und nicht die einzelnen Übungen an sich. Und bei den Maschinenbauern Was? Was war da so? Da hast du ja auch eben schon sehr schön gesagt, dass das nicht nur die Bandbreite in den Kunden ist, sondern auch innerhalb der Hierarchiestufen, sage ich mal jemand einen Mitarbeiter am Band, die Azubis und jemand, der im Kaufmännischen arbeitet. Was sind da so klassische Tipps, die man die man jemandem geben kann? Oder wollen wir mal drauf achten kann.
00:10:08: Dr. Daniel Schwarzenberger: Absolut mit Produktionsmitarbeitern, die muss ich nicht vom ergonomisches Verhalten am Schreibtisch was erzählen, Der hat ganz andere Aufgaben und bei dem ist auch der Ansatz ein anderer. Da schauen wir wirklich ähm, wie bist du gestresst und möchtest du was verändern? Und das sind auch meine Erfahrungen, dass man dann zum Beispiel sagt, man hat ein Rotationsprinzip, also dass du die Bewegung nicht 3000 mal am Tag machst, sondern du kannst dich auch noch mit zwei anderen Kollegen Kolleginnen austauschen. Nur 1000 Mal passiert. Also du weißt, was ich meine. Jetzt einmal haben wir die die Rechtsdrehung, die Linksdrehung. Und einmal haben wir die Bewegung nach unten, jetzt nur plakativ gesprochen, und da ist meine Erfahrung, dass die sagen nö, wollen sie nicht, die wollen lieber 3000 mal sich nach links drehen anstatt 1000 mal nach rechts, nach unten und nach links. Da musste ich schmunzeln. Das ist dann glaube ich, auch hoch menschlich. Man, man man will so nicht weg von seinen, von seinen eingefahrenen Gewohnheiten. Was aber natürlich unheimlich wichtig wäre. Ja, also du hast auch schon gesagt, es braucht natürlich immer so ein Pendant, einen Ausgleich wie im wie in allem im Leben. Tapetenwechsel. So braucht es auch der Körper. Gleichgewicht und Kette ist immer nur so stark wie sein schwächstes Glied.
00:11:27: York Lemb: Ganz spannend. Mein bester Freund ist Kardiologe an der Uniklinik in Aachen und er sagt ganz vielen seiner Patienten Die Prävention bei mir wäre ganz einfach Kaufen sich einen Hund, nehmen Sie die Treppe und achten Sie auf Ihre Ernährung und schon werden Sie kein Patient mehr bei mir. Das sind ja manchmal so die ganz einfachen Dinge, Die, die helfen würden. Hast du. Gibt es auch so eine Formel bei dir?
00:11:51: Dr. Daniel Schwarzenberger: Guter Mann? Wir würden wahrscheinlich auf einer Bank sitzen und uns neu bewerben. Ja, das ist natürlich das Ideal. Oder wäre es. Wir sind weit davon entfernt. Ist bei mir ähnlich. Man holt mich um, um eben, wie du auch sagst, zu analysieren. Und da ist ja schon einiges im Argen. Also da ist ja was kaputt, was dann repariert werden muss. Schöner wäre es wirklich der Gedanke ich ich komme, um etwas zu erhalten. Aber das ist ja oftmals gar nicht so, sondern man muss schauen, wo kann man noch Hebel in Bewegung bringen damit, damit sich zumindest auch die Waage hält oder sich wieder verbessert in Einklang bringt. Trinken bei mir auch. Also das ist immer die erste Frage Und dann welche Übung und und und welches Fitnessstudio und und welche Entspannungsübungen und und sag mir alles. Und meine erste Frage ist Du, was trinkst du am Tag? Ja, Weiß ich nicht. Du. Schaffst du eine ganze Flasche Wasser? So eine 1,5 Liter. Ach ne, das glaube ich nicht. Weil er. Dann trinkt er noch Kaffee und du weißt ja, etc.. Und da fängt es an, ohne irgend irgendeine Handbewegung gemacht zu haben. Das ist es. Wir sind das, was wir trinken, was wir essen. Und der Effekt ist ja auch wann sind wir größer? Morgens oder abends? Morgens bis zu vier Zentimeter. Das ist, wenn wir gut versorgt sind mit Mineralstoffen, dann lieben das unsere Gelenke und vor allem auch unsere Bandscheiben sind Knorpel. Die ernähren sich von der Flüssigkeitszufuhr und deswegen sind es mal bis zu vier Zentimeter und auch nach einem harten Arbeitstag oftmals der Innenspiegel. Der muss dann mal, der muss dann verstellt werden, weil wir dann auch teilweise vier Zentimeter weniger sind und es liegt an dem, was wir getrunken haben. Und 1,5 Liter hier vielleicht an der Stelle. Das ist also in meinen Augen immer noch viel zu wenig. Meine Formel ist da, also ein Liter pro 20 Kilogramm Körpergewicht, das heißt bei 80 Kilo sind es vier Liter. Und das ist sehr, sehr viel. Literatur sagt dann auch noch mal 30 Milliliter pro Kilogramm Körpergewicht und du siehst, es ist alles da. Wir müssen nur aus dem schöpfen.
00:13:57: York Lemb: Also Trinken ist schon mal ein Universal Heil und Hilfsmittel sozusagen. Und auf die Bewegung achten. Am besten immer eindimensionale Bewegungen machen. Lieber zwei Bewegung, also zwei Bewegungen aus einer machen und dann dafür eindimensional, weil das die Bandscheibe deutlich entlastet.
00:14:16: Dr. Daniel Schwarzenberger: Ja, so kannst du es zusammenfassen, natürlich. Wenn ich jetzt in die Kniebeuge gehe, dann sind da mehrere Gelenke, aber es geht eher immer. Also die Dosis macht das Gift und und darum geht es eben vor allem, weil ja die Produktion angesprochen hast. Und wenn die wirklich bis zu 3000 mal in einer Schicht eine Bewegung ausüben müssen, ja dann sollte man eben schon auf Hebel achtgeben, auf Druckverhältnisse und das kann man ja alles berechnen. Und oftmals ist so eine Fehlbewegung dann schon mal eine halbe Tonne, die da auf die Wirbelsäule agieren kann. Und das geht einmal gut, aber halt beim dreitausendsten Mal vermutlich nicht mehr.
00:14:52: York Lemb: Vermutlich nicht mehr. Genau. Hast du noch eine Anekdote, wo du sagst Boah, das war einer der spannendsten Beratungsfälle, die du, die du hattest?
00:15:02: Dr. Daniel Schwarzenberger: Ja, das war ein Projekt. Also da hat man mich beauftragt, ein einen Bereich eines großen Unternehmens, auch eines Maschinenbauers, zu betreuen und zu begleiten und eben in so eine neue, so ein so neues Zeitalter auch gelebte Gesundheitskultur zu führen. Und da haben wir erst die Arbeitsplatzanalysen gemacht, sind sie gegangen. Und da verging dann auch schon mal ein paar Wochen und haben dann installiert Workshops. Ganz klassisch, wie du gesagt hast, ist ja immer die Triangel. Bisschen Bewegung, bisschen Ernährung und so bisschen mentale Geschichten. So Stressmanagement hat dann alles gut geklappt und am Ende ja das Unternehmen gesagt, sie möchten investieren. Und ich muss immer schmunzeln, haben gesagt Ja, wir stellen den Trainer, der kommt täglich zu uns ins Unternehmen. Wir haben uns sowas vorgestellt wie Morgenroutine aufbauen wie im Kindergarten, Kennst den Morgenkreis noch? Man beginnt. Auch In Asien ist es zum Beispiel ja weitverbreitet. Man beginnt gemeinsam und erfrischt sich für den Tag und das Unternehmen. Also Trainer wird gestellt, fünf Minuten Arbeitszeit, aber fünf Minuten kommt ihr früher an den Arbeitsplatz. Das ist das, was wir auch wollen, dass ihr zeigt.
00:16:23: York Lemb: Quid pro quo.
00:16:24: Dr. Daniel Schwarzenberger: Richtig? Also noch einmal Trainer wird gestellt. Fünf Minuten Arbeitszeit, fünf Minuten Eigeninitiative und es wird demokratisch abgestimmt. Naja gut, jetzt habe ich schon so aufgebaut. Was denkst du? Die Mitarbeiter haben sich dagegen entschieden. Und du musst dir vorstellen, meine Arbeit. Wirklich? Auch die Monate vorher. Ja, war dann auch ein bisschen ein Schlag ins Gesicht. Hätte ich nie gedacht. Weil ich habe natürlich diese fünf Minuten. Also erstmal weniger arbeiten, so ungefähr. Und da ist jemand, der der, der mich vielleicht in eine gesündere Zukunft bringt. Nur ein kleiner Teil, aber auch dann schon im Unternehmen. Aber die haben immer diese fünf Minuten gesehen, die muss ich früher kommen.
00:17:02: York Lemb: Es ist also unglaublich. Ich habe jetzt vor ein paar Wochen einen neuen Job angefangen und dadurch ganz viel Stress, auch wieder und viel Wechsel Und musste für mich jetzt auch einfach sagen Ich, ich, ich brauche eine Morgenroutine. Jetzt auf einmal wieder. Und das sind tatsächlich nur. Also es sind sechs Minuten, die ich das im Moment mache. Und davon mache ich eine Minute nur Planken und dann denkt man mal eine Minute Planken. Also meine Bauchmuskeln bringen mich um und ich behaupte, das geht nie wieder. Aber man merkt halt schon nach zwei Wochen, wenn man das jeden Morgen macht. Nur diese fünf, sechs Minuten. Das sind drei Übungen, die ich mache, um große Muskelpartien einfach in Gang zu kriegen. Aber du gehst halt schon ganz anders unter die Dusche. Wenn du. Wenn du eine Minute oder anderthalb Minuten in der Plank stanzt, dann ist man nicht mehr verschlafen unter der Dusche. Da ist man knalle wach auf einmal.
00:17:55: Dr. Daniel Schwarzenberger: Genau. Wenn du dann die Dusche noch kalt stellst, dann ist sowieso der Tag gerettet. Also was soll da noch Schlimmeres kommen? So sagen ja ganz viele. Immer wenn ich eiskalt geduscht habe und meinen Morgensport dann, dann kann mich nichts mehr so aus dem Tag bringen. Ja, sehr gut, Jörg. Und so ist es. Das ist individuell. Klar. Der andere sagt Ich mache es lieber am Abend. Auch gut. Also ich glaube, der Körper denkt ja auch nicht in Gewichten oder in Uhrzeiten. Es gibt einen natürlichen Biorhythmus. Man muss nur zusammenkommen und man muss es eben, wie gesagt auch tun. Es ist wie mit dem Zähneputzen. Kein Mensch, oder als wir klein waren, wussten Warum machen wir den Schmarrn hier eigentlich? Aber Mama und Papa haben immer gesagt morgens, abends wird geputzt. Und irgendwann ist es eben daraus was geworden. Ich würde mal behaupten, wenn du heute Abend nicht putzt, da fehlt was. Und genauso soll es mit deiner Planks sein. Genauso soll es mit den 1,5 Liter Wasser am Tag sein und eben das, was man für sich entscheidet zu tun. Es muss ein fester Bestandteil werden, weil wir spüren werden wir erst was, wenn es kaputt ist. Und auch heute schon einige Gespräche gehabt. Gesundheit ist so unsexy, ist so, ist auch nicht attraktiv. Naja, bis sie halt mal weg ist.
00:19:01: York Lemb: Ich wollte nur sagen, bis du einen Bandscheibenvorfall hast. Meiner ist schon neun Jahre her und es ist aber halt einfach nicht nicht lustig. Also nur ein Taubheitsgefühl im Daumen. Ich habe mit meinen Kardiologen angerufen, habe gesagt ihr Daumen ist taub, nervt mich. Hast du eine Pille? Und er sagte Nein, du gehst jetzt mal ins MRT. Und da hatte ich tatsächlich einen Bandscheibenvorfall und dann viel trinken. Witzigerweise bewegen, Sport machen, warm halten. Aber er hat gesagt, dass viel trinken ist das, was am meisten hilft. Dann habe ich gesagt Das ist ja verrückt. Als Laie hätte ich gar nicht gedacht, dass Trinken was mit mit meiner, mit meinem, mit, mit meiner Bandscheibe zu tun hat.
00:19:39: Dr. Daniel Schwarzenberger: Ganz genau. Und jetzt produktunabhängig. Es braucht da nicht viel. Klar kann ich noch sagen trinkt das Wasser und am besten noch nimmst du den das dazu? Die Pille. Aber nein, es ist letztlich wissen wir alle und aber es geht auch um Wissen und das ist auch Heute habe ich es gar nicht gemacht in dem Vortrag. Aber mal, wir wissen so viel über neue Technologien und welches Auto am schnellsten ist, welches Modell. Aber wenn ich dann fragt ja und Muskeln kennen wir, hast du auch gesagt, brauchen wir, um uns zu bewegen? Haltearbeit? Wie haben wir denn? Oh, weiß ich nicht. Und das ist immer so schade. By the way sind 656 und die wollen natürlich bewegt werden, Alle mit Samt und auch hier wieder in unseren Jobs, jetzt heute sitzend. Ja, da wird halt eher was, eher was krumm und er schläft ein und dann muss er wieder was bewegt werden in eine andere Richtung. Also gestretcht, so wie am Morgen auch. Wir machen uns lang und das habe ich dann wie gesagt mit den Menschen auch auf der Bühne gemacht und schon ist man auch wieder frischer. Und da haben wir hashtagaktive Bewegungspausen jede Stunde. Ich sage euch nicht was, aber bitte verlasst euren Arbeitsplatz. Kurz atmen, trinken und dann kommt man wieder frisch zurück.
00:20:51: York Lemb: Ja, das ist im Endeffekt fast wie so ein wie einen Wecker stellen. Und man muss auch ganz nüchtern sehen länger als eine Dreiviertelstunde Stunde konzentriert sitzen an einem Projekt geht ja gar nicht. Da macht es Sinn. Ob man sich dann einen Kaffee oder ein Wasser oder was auch immer holt. Aber dass man sich dann halt wenigstens mal ein bisschen bewegt, das ist. Das ist richtig. Wie stehst du denn gerade? Weil wir über das Thema Ernährung haben. Zum Thema Supplements Was sagst du? Ja, das macht Sinn, oder? Nee, wenn man sich gesund ernährt oder normal ernährt, hat man eigentlich alles. Wie ist so deine deine Welt dazu?
00:21:27: Dr. Daniel Schwarzenberger: Also wie gesagt, ich komme selber aus dem Sport. Jetzt. Für mich wird es zur Deutschen Meisterschaft gehen. Ihm kann man ja kurz sagen im Natural Bodybuilding und da geht es ab einem gewissen Punkt nicht mehr. Das heißt, dadurch, dass die Trainingseinheiten so intensiv sind, der Körper verbraucht mehr und es wird, weißt du, es ist manchmal auch eine zeitliche Komponente. So viel kann ich gar nicht kochen, wie ich es in einfacher Form ja, wie du sagst, über über ein Pulver oder dann eine Pille, dann komprimiert zu mir führen kann. Und jetzt in meinem Fall bei mir gibt es gibt es Salz, Pfeffer, Eiweißpulver. Also das ist bei mir ja ist so allgemein muss man immer unterscheiden. Also Supplement ist eine Ergänzung und das gehört auch so ein bisschen in medizinische Hände, dass man na klar, wenn man im Blutbild einen Mangel sieht, kann man überlegen, schafft man ihn auf natürliche Weise oder braucht es irgendwie, wie du sagst, etwas, etwas Künstliches von außen, um es zu ergänzen?
00:22:38: York Lemb: Super. Ja, lieber Daniel, vielen Dank, dass du, dass du da warst. Ich hoffe, dass das inspirierend ist für viele Unternehmen. Entweder dein Buch zu kaufen oder dich mal zu buchen oder sich zumindest damit auseinanderzusetzen. Wie kriege ich meine Mitarbeiter gesünder?
00:22:55: Dr. Daniel Schwarzenberger: Ich danke dir, Jörg.
00:22:56: York Lemb: Gerne. Alle Shownotes in den Shownotes sind alle Verlinkungen zu dem Profil von Daniel und auch zu dem Buch. Ich wünsche euch noch einen schönen Tag und denkt immer daran Der Mensch ist der wichtigste Erfolgsfaktor in eurem Unternehmen.
Neuer Kommentar