#15 Kardinalfehler bei Kündigung und Stellenabbau vermeiden mit Jürgen Grenz
Shownotes
„Ganz wichtig ist die Definition von roten Linien beim Kündigungsprozess“
In diesem Podcast dreht sich heute alles um das unangenehme Thema Kündigung und wie diese möglichst reibungslos für beide Seiten abgewickelt werden kann. Unser Gast zu diesem Thema ist Jürgen Grenz, Experte auf dem Gebieten Jobvermittlung und Stellenmärkte. Der Routinier ist seit 2001 Geschäftsführer der index Internet und Mediaforschung GmbH, die seit vielen Jahren täglich die Print- und Online-Stellenmärkte im gesamt DACH-Raum und zehn weiteren europäischen Ländern auswertet.
Viele weitere Hacks als Checkliste oder das gesamte Interview als Podcast oder Text findet Ihr [Link zur HRM / Podcast Folge Artikel].
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Kontakt zum unserem heutigen Podcast-Gast Jürgen Grenz: https://www.hrm.de/mitglieder/juergen-grenz/
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Viel Spaß mit dieser Podcast-Folge.
In regelmäßigen Abständen veröffentlichen wir an dieser Stelle interessante Podcasts, in denen uns Experten aus dem vielfältigen Bereich Human Resources einen Einblick in ihren Wissensschatz gewähren.
Selbst nach außen hartgesottene Personaler nimmt eine Kündigung emotional oft mit. „Ich kenne einige, die schlafen vor Trennungsgesprächen nächtelang schlecht“, sagt Jürgen Grenz. Doch letztlich gehört eine ausgesprochene Kündigung zu HR wie das Amen in die Kirche. Dementsprechend sollte man annehmen, Personalentscheider seien auf derartige Situationen vorbereitet. Leider weit gefehlt. „Unsere Erfahrung zeigt, dass immer wieder mehrere Punkte falsch gemacht werden“, sagt Jürgen Grenz. Oft habe er das Gefühl, dass viele Personaler schlicht schlecht vorbereitet in den Kündigungsprozess gingen. „Welche Fristen muss ich beachten? Gibt es Tarifverträge zu berücksichtigen? Ist der betreffende Mitarbeiter auf Kurzarbeitergeld? Das sind grundlegende Fragen, auf die Personaler vielfach nicht die entsprechenden Antworte haben“, sagt Jürgen Grenz.
Zu einer vorbildlichen Vorbereitung sollte ein Personaler aber nicht nur die Mitarbeitenden im Visier haben, von denen sich das Unternehmen trennen möchte. „In jedem Fall ist zudem ein Kommunikationskonzept vonnöten“, sagt Jürgen Grenz. Zum einen nach innen, wenn vermieden werden soll, dass Leistungsträgern und nicht betroffenen Mitarbeitern unterschiedliche Versionen über die Kündigungshintergründe zugespielt werden. Zum anderen nach außen, etwa wenn das Unternehmen ein Platzhirsch auf dem regionalen Arbeitsmarkt ist. „Auf den schauen alle“, sagt Jürgen Grenz, „wenn ich da nicht die richtige Kommunikation habe, sei es gegenüber der Presse, sei es gegenüber Meinungsführern der Region, dann kann ich große Probleme bekommen“.
Ausgesprochene Kündigungen gehen nur selten ohne emotionale Momente über die Bühne. Jürgen Grenz rät, diese Emotionalität mithilfe von externen Beratern in engen Grenzen zu halten. „Wenn nur betriebsintern verhandelt wird, ist das schwer“, gibt er zu. Personalern empfiehlt er, für jedes anstehende Trennungsgespräch ein Drehbuch zu schreiben und das mit Kollegen durchzuspielen. „Ein entschlossenes Auftreten ist immens wichtig“, sagt Jürgen Grenz, „der Mitarbeitende darf nicht das Gefühl haben, er befinde sich in einer Verhandlungssituation“. Neben externen Beratern empfiehlt Jürgen Grenz den rechtzeitigen Gang zur Einigungsstelle. Dort machten sich Richter einen ganzheitlichen Eindruck über die Kündigungsumstände – sowohl mit Blick auf die Finanzlage des Unternehmens als auch mit Blick auf die persönliche und berufliche Situation des betroffenen Mitarbeitenden. „Die Einigungsstelle trägt zur Versachlichung des Kündigungsprozesses bei“, sagt Jürgen Grenz.
Der Verlust des Jobs fühlt sich meist deutlich weniger dramatisch an, wenn ein neuer schon in Aussicht ist. „Wir haben extrem gute Erfahrungen damit gemacht, dass wir gekündigten Mitarbeitenden zu einem neuen Arbeitsplatz verholfen haben“, sagt Jürgen Grenz. Gezieltes Bewerbungscoaching und KI-gestützte Arbeitsmarktanalysen machten dies möglich. „Und das zu niedrigen Kosten.“ Überdies trage das Konzept dazu bei, emotionalen Stress in Kündigungsgesprächen schon im Ansatz zu ersticken. „Man kann das eine neue Form des Outplacements nennen“, sagt Jürgen Grenz.
Zur Person: Der studierte Betriebswirt war 1994 Mitbegründer der Berliner PR- und Werbeagentur Index, aus der heraus wenig später das Schwesterunternehmen und Jobportal Job-Today entstand. 2000 verkaufte Index das Portal an Stepstone ASA. Jürgen Grenz ist heute Geschäftsführer der index Internet und Mediaforschung GmbH, das unter anderem Studien und Analysen zur Entwicklung des Stellenmarktes und Arbeitgeberberatungen durchführt. Index betreibt gemeinsam mit Partnern aus den jeweiligen Branchen spezialisierte Karrierportale.
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