#9 Employer Branding und Menschlichkeit? Hacks von Christa Stienen und Tobias Grewe

Shownotes

Employer Branding und der Faktor Menschlichkeit

„Nur was nach innen leuchtet, kann auch nach außen strahlen“

In unserer heutigen Podcast-Folge haben wir gleich zwei Gäste: Christa Stienen, Chief HR Officer bei Hellman Logistics, ist eine ausgewiesene HR-Expertin mit gut 30 Jahren Erfahrung in unterschiedlichen Führungspositionen. Tobias Grewe ist selbstständiger Diplom-Betriebswirt und Experte für die Entwicklung und Umsetzung globaler B2B-Kommunikationsstrategien. Beide sind Co-Autoren des aktuellen Topsellers „Re-Thinking HR“. Darin verknüpfen die beiden in ihrem Beitrag Employer Branding mit Menschlichkeit. Was es damit auf sich hat, erzählen uns Christa Stienen und Tobias Grewe in diesem Podcast.

In regelmäßigen Abständen veröffentlichen wir an dieser Stelle interessante Podcasts, in denen uns Experten aus dem vielfältigen Bereich Human Resources einen Einblick in ihren Wissensschatz gewähren


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Kontakt zum unseren heutigen Podcast-Gästen Christa Stienen und Tobias Grewe:

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Viel Spaß mit dieser Podcast Folge.

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Wer glaubt, Employer Branding und eine Prise Menschlichkeit schließen sich per se gegenseitig aus, ist noch nicht im Zeitalter von New Work angekommen. Die Zeiten, in denen Employer Branding als reines Kommunikations- und Markenbildungsthema wahrgenommen wurde, sind für Tobias Grewe seit Corona endgültig vorbei. „Wir sind zwar digitaler geworden, aber das Netz löst halt nur Verbindungsfragen, aber keine Beziehungsfragen“, sagt der Kommunikationsberater. Auch Christa Stienen will einen Kulturwandel in der Führungsebene wahrgenommen haben. „Menschlichkeit ist etwas, das sich in der Chefetage weiter durchsetzen wird“, ist sich die erfahrene Personalerin sicher.

Führungsrolle und Employer Branding verschmelzen somit im Zeitalter von New Work. Denn nicht zuletzt seien es die Manager, die Kulturräume und Begegnungsorte für Mitarbeiter schaffen müssen. „Es geht um Erlebnisse, um Geschichten, die morgen weitererzählt werden“, sagt Tobias Grewe, „und da sind wir ganz schnell beim Employer Branding“. Denn was als Botschaft nach außen draufstehe, sollte im Unternehmen auch nach innen gelebt werden. „Das ist der Moment, in dem Marketing auf Wirklichkeit trifft.“

Begegnungsorte seien in Zeiten von Homeoffice und Digital Nomads nicht mehr Kaffeeküchen und Flure, sondern verstärkt Netzwerke, sagt Christa Stienen. In diesen Begegnungsräumen entstünden im Idealfall Anknüpfungspunkte, die Mitarbeitern ein Gefühl von Nähe und Geborgenheit geben. „Es geht vor allem darum, die Menschen an sich zu binden und deren Potenziale zu sehen.“ Dazu gehöre auch, sich über Kinder und Tiere zu unterhalten, die im Hintergrund zu sehen sind. „Führungskräfte müssen Mitarbeitern eine emotionale Haltestelle schaffen, wo die sich unterstellen können“, sagt Kommunikationsexperte Tobias Grewe.

Menschlichkeit sei aber nicht gleichzusetzen mit einem konfliktfreien Unternehmen. Nur die Art und Weise der Konfliktbewältigung sei anders, sagt Christa Stienen. „Die Dinge müssen durchaus angesprochen werden, aber auf eine derart kreative Art, dass eine gewisse Leichtigkeit entstehen kann“, sagte die studierte Diplom-Sozialpädagogin. „Wenn wir es schaffen, miteinander zu lachen, auch über uns selbst zu lachen, dann geht man auch die Probleme anders an“, sagt sie. Überdies hätte es eine positive Wirkung nach außen. „Es zeigt, dass unsere Leute so durch die Krise kommen.“

Eine derart harmonische Mitarbeiterkultur aufzubauen geht nicht von heute auf morgen und bedarf eines Vertrauensvorschuss´ seitens der Führungsetage. Viele Firmen hätten in der Vergangenheit auf das Prinzip „Vertrauen ist gut, Kontrolle ist besser“ vertraut, sagt Christa Stienen. Corona zwang sie nun zum Umdenken, plötzlich wurde Homeoffice von Berlin angeordnet. „Und viele stellten fest, dass sie damit bessere Ergebnisse erzielen.“ Die Kultur des Loslassens und Vertrauens hätte mit Corona einen gewaltigen Sprung nach vorne machen können. „Durch gegenseitiges Vertrauen entsteht mehr Produktivität“, glaubt Tobias Grewe.

Christa Stienen empfiehlt Führungskräften, diesen Kurs des Kulturwechsels beizubehalten. Also gegenüber Mitarbeitern ehrliches Interesse zu zeigen, ihnen Zeit zu schenken und zuzuhören. „All das darf keine Eintagsfliege sein.“ Die Small-talk-Ebene müsse dauerhaft verlassen werden, im Interesse sowohl der Mitarbeiter als auch der Ergebnisse. „Nur so kann ich dauerhaft Menschen an mich binden.“ Ihre Seminare und Coachings habe sie inhaltlich bereits auf dieses Konzept umgestellt.

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